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Notfall - Ernährung bei polyzystischer Niere und Leber

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    Notfall - Ernährung bei polyzystischer Niere und Leber

    Hallo Ihr Lieben,

    ich bin momentan etwas überfordert mit meinem kleinen (mittelgrossen) Puck. Er ist 13 1/2 und wir haben 2015 bei der Ultraschall-Nachuntersuchung zur Kastration aufgrund Prostataproblemen eine kleine Zyste in der Niere festgestellt, bei der Überprüfung 1 Jahr später war alles unverändert. Danach sind wir leider drüber hinweggekommen. Bei der nächsten Überprüfung im November 2018 waren dann schon beide Nieren befallen und die grösste Zyste 4 cm gross, die Blutwerte aber nur sehr leicht auffällig. Wir haben dann auf normales Barf umgestellt. (Im Jahr 2015 haben wir bei einer Freundin gewohnt, die ihn mit ihren Hunden zusammen gefüttert bzw. gebarft hat und wenn wir dort zu Besuch waren, oder auf ihre Hunde aufgepasst haben, gab es auch immer Barf. Sonst Trockenfutter *schäm*).
    Im April 2019 hat er dann den Gemüsebrei verweigert und Ende Mai auch rohes Fleisch, seitdem koche ich beides. Der Ultraschallbefund Anfang Juni war dann sehr niederschmetternd, die Zysten sehr stark gewachsen in dem letzten halben Jahr und in der Leber hatte er jetzt auch eine, die sogar schon 6 cm (!) gross war. Das Blutbild auffällig aber noch nicht super schlimm (siehe Anhang). Also fing ich an, auf den Phosphorgehalt zu achten, das Essen auf 4-5 kleine Portionen täglich aufzuteilen und Eierschalen unterzumischen. Seitdem sind wir immer ein bisschen am Kämpfen zwischen Durchfall und Verstopfung... soweit die Vorgeschichte.
    Am 01.08 waren wir dann bei einer Ernährungsberaterin, allerdings war ihr Rat zu Fertigfutter nicht so meiner Erwartung entsprechend. Ausserdem hatte ich die k/d Dose ausprobiert, die ersten 3/4 wurden begeistert gefressen, die nächsten 3/4 mässig und der Rest gar nicht. Und da er selbst seine früher heissgeliebten getrockneten Kaninchenfleischstückchen verschmäht, bezweifle ich, dass ich ihn wieder auf Trockenfutter umstellen könnte - ganz abgesehen davon, dass mich das auch nicht überzeugt.
    Sie hat dann noch ein Blutbild gemacht (siehe Anhang) und mich nach Erhalt der Ergebnisse angerufen, gesagt dass es sehr viel schlimmer geworden ist und wir die letzten Monate noch geniessen sollten (zusammengefasst). Das Blutbild habe ich eben erst erhalten und nur kurz drübergeschaut.

    Mein eigentliches Problem und Frage ist jetzt aber, ich weiss ehrlich gesagt überhaupt nicht, was und wie ich ihn nun füttern soll, was ich ihm noch geben soll und was ich noch machen kann, da das ganze sehr viel schneller fortgeschritten ist, als ich erwartet hatte, bin ich so schnell nicht hinterher gekommen.

    Beim Recherchieren schien es mir, dass alles was ich ihm aufgrund der Niere noch geben durfte, wurde aufgrund der Leber wieder ausgeschlossen und andersrum. Momentan gibt es eigentlich nur Kartoffeln, Rind- Hühner- oder Putenfleisch und Äpfel gekocht mit Schafs- oder Ziegenjoghurt. Aber überzeugen tut mich das nicht.

    Die andere Sache ist, die erste Hälfte seines Lebens wog er zwischen 15 - 16 kg, die zweite Hälfte 16 -17 kg. Momentan ist er noch knapp über 14 kg.... und hat einen Riesenappetit! So sehr, dass ich gestern Abend mit Erschrecken festgestellt habe, dass ich ihm fast das komplette Rindergulasch an einem Tag verfüttert hatte, sprich fast 400 g (Rohgewicht) O.O plus Joghurt, plus Kartoffel....

    Könnte mir jemand Tipps zur Fütterung geben und auch Erfahrungswerte zum Blutbild? Ich brauche erstmal irgendwie einen Anfangspunkt, bin gerade völlig am Schwimmen :´|

    Vielen herzlichen Dank und liebe Grüsse

    Antje

    #2
    Okay, anhängen darf ich nicht, dann werde ich wohl abtippen müssen:
    (Es tut mir leid, ich habe eine Ewigkeit vergeudet, um es schön lesbar zu formatieren - leider hat es mir beim Abschicken die ganze Formatierung verhauen Wenn mir dazu auch noch jemand einen Tipp geben könnte, dann mache ich es gern wieder schön - tut mir leid)

    07.06.2019:

    HCT 40,8 %
    HGB 14,8 g/dL
    MCHC 36,3 g/dL
    Leukos 7,6 K/μL
    NEU - 2,17 K/μL (erniedrigt)
    EOS - 4,23 K/μL (erhöht)
    GRANS 6,4 K/μL
    %GRANS 84,2 %
    L/M 1,2 x 10^9 /L
    %L/M 16 %
    PLQ 269 K/μL

    GLU 62 mg/dL (erniedrigt)
    CREA 1,1 mg/dL
    BUN 59 mg/dL (erhöht)
    PHOS 4,5 mg/dL
    CA 10,6 mg/dL
    TP 6,9 g/dL
    ALB 3,3 g/dL
    GLOB 3,6 g/dL
    ALKP 549 U/L (erhöht)
    TBIL 0,3 mg/dL
    CHOL 241 mg/dL
    AMYL 655 U/L


    01.08.2019

    Erythrozyten 6,2 5,4 - 8,7 M/μL
    Hämatokrit 40,5 38,3 - 56,5 %
    Hämoglobin 15,2 13,4 - 20,7 g/dL
    MCV 65,5 59 - 76 fL
    MCH 24,6 21,9 - 26,1 pg
    MCHC 37,5 32,6 - 39,2 g/dL
    % Retikulozten 0,40 %
    Retikulozyten 24,7 K/μL
    Leukozyten 4,6 4,9 - 17,6 K/μL L (erniedrigt)
    % 73 %

    Segmentkernige
    Neutrophile

    % Lymphozyten 17 % (erniedrigt)
    % Monozyten 3 % (erniedrigt)
    % Eosinophile
    Granulozyten 8 %
    % Basophile
    Granulozyten 0 %
    Segmentkernige 3,353 2,94 - 12,67 K/μL
    Neutrophile
    Lymphozyten 0,759 1,06 - 4,95 K/μL L
    Monozyten 0,129 0,13 - 1,15 K/μL L
    Eosinophile 0,35 0,07 - 1,49 K/μL
    Granulozyten
    Basophile 0 0 - 0,1 K/μL
    Granulozyten
    Thrombozyten 266 143 - 448 K/μL

    Glukose 77 57 - 126 mg/dL
    IDEXX SDMA 33 0 - 14 μg/dL H (erhöht)
    Kreatinin 1,9 0,5 - 1,5 mg/dL H (erhöht)
    Harnstoff 47 9 - 29 mg/dL H (erhöht)
    Phosphat 3,41 2,79 - 5,26 mg/dL
    Calcium 10,82 8,42 - 11,62 mg/dL
    Magnesium 1,95 1,7 - 2,67 mg/dL
    Natrium 149 142 - 153 mmol/L
    Kalium 4,5 3,9 - 5,8 mmol/L
    Chlorid 116 106 - 120 mmol/L
    Gesamteiweiß 7 5,4 - 7,6 g/dL
    Albumin 3,1 2,8 - 4,3 g/dL
    Globulin 4 2,4 - 4,3 g/dL
    ALT 2 567 25 - 122 U/L H (erhöht)
    AST 321 14 - 59 U/L H (erhöht)
    ALP 908 14 - 147 U/L H (erhöht)
    GGT 10 2 - 13 U/L
    Glutamat-Dehydrogenase
    (GLDH) 140 1 - 18 U/l H (erhöht)
    Bilirubin 0,6 0 - 0,4 mg/dL H (erhöht)
    gesamt
    Cholesterin 304 139 - 398 mg/dL
    Triglyzeride 56 28 - 468 mg/dL
    Amylase 1 158 333 - 1 264 U/L
    Lipase 40 26 - 298 U/L
    Creatin-Kinase 79 41 - 378 U/L

    T4 1,1 1 - 4 μg/dL
    (Gesamtthyroxin)
    Fruktosamin 221 177 - 314 μmol/L
    Zuletzt geändert von acb_alarm; 07.08.2019, 10:44. Grund: Formatierung wurde beim Absenden gelöscht

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      #3
      Ich kann keinen sinnvollen Beitrag leisten außer zu betonen, dass man sich niemals zu Fertigfutter drängen lassen sollte, wenn man die Bereitschaft, Zeit & Geld hat, eigenes gesundes Futter zuzubereiten.
      Die Industriefutterhersteller haben kein geheimes Wissen, dass du dir nicht genau so aneignen könntest.
      Alles Gute für euch, hoffentlich hat jemand Tipps.
      LG, Morty

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        #4
        Mein Hund hatte beim ersten US eine Zyste in einer Niere, bei der Kontrolle ca 9 Monate später noch eine Zyste in der anderen Niere und die erste Zyste hat sich vom Umfang her verdoppelt.
        Ob das jetzt eine polyzystische Nierenerkrankung ist/wird, weiß ich nicht. Bei ihm ist noch die Nierenstruktur im US auffällig bzw. lässt die sich wohl kaum noch darstellen.
        Seine Nierenwerte waren bei der letzten Untersuchung - noch - okay.

        Ich habe mir nen Futterplan und Rationsberechnung von einer Ernährungsfrau machen lassen, Futter sollte nierenschonend sein (es ist vor allem phospherreduziert, noch nicht eiweißreduziert), auf seinen Magen, der durch die Schmerzmittel angeschlagen ist, Rücksicht nehmen und auch auf die kaputten Knochen.
        Da ich in den Ferien viel um die Ohren hatte und auch mal weg war bin ich - vorübergehend - auf Tüte umgestiegen, ich habe das Nierenfutter von VetConcept momentan.

        Ich würde mir an Deiner Stelle keine Vorwürfe machen, dass Du damals keine Nierendiät gegeben hast, und Du kannst ja jederzeit damit anfangen. Hoffe, es klingt nicht allzu gefühllos, aber die Erkrankung ist leider eine, die eben fortschreitet, man kann/sollte mit Futter entlasten, aber aufhalten wird es das wohl nicht. Die Verschlechterung in den Werten würde ich eben auf das Fortschreiten der Erkrankung zurückführen.

        Ist Dein Hund ein Bullterrier ?

        Alles Gute für Deinen Hund !

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          #5
          Ich weiss nicht, ob du die beiden Links von Swanie kennst?

          https://www.drei-hunde-nacht.de/erna...rerkrankungen/

          https://www.drei-hunde-nacht.de/erna...nerkrankungen/

          Die Diäten kann man gut kombinieren, finde ich. Protein soll ja bei beiden reduziert werden. Bei Leber noch Fett...

          Ich würde hochwertiges Muskelfleisch geben mit geringem Fettanteil. Dazu Kohlenhydrate. Wobei wegen der Nieren auf Kalium zu achten ist. Nudeln sind gut. Und wenn Kartoffeln oder Reis, dann vor dem kochen einige Stunden einweichen und das Wasser und auch das Kochwasser abgießen. Das reduziert Kalium.
          Eierschale zur CA Versorgung ist gut. Calciumcitrat ist noch was besser.
          Dazu noch Gemüse. Schau mal, was Swanie empfiehlt bei den Diäten. Ansonsten mal in Nährwerttabellen schauen, dass die Gemüse nicht zu phosphor- bzw. kaliumhaltig sind.
          Mein Opi hat auch nicht mehr die besten Nieren. Ich gebe ihm etwa 50-60 % Fleisch, Rest KHs und Gemüse.
          Guck mal im DHN Shop nach Kräutern für Leber und Nieren. Da würde ich noch was von geben. Nierenkräuter haben hier sehr positive Wirkung erziehlt. Dazu noch Fischöl für Omega-3. Innereien gibt es Leber und Nieren, aber sehr sparsam.
          Zum Magen schonen gib ihm Leinsamenschleim mit ins Futter.
          LG Geli mit Herzerfrischer Yoshi ❤️ und Herzerfreuer Ruben ❤️
          und Herzerwärmer Bruno ❤️ immer im Herzen
          Ich halte keine Hunde, ich lebe mit ihnen.

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            #6
            Wenn es mit der selbst zubereiteten Ernährung nicht klappen sollte, warum auch immer, solltest Du Dich meiner Meinung nach nicht scheuen, ein gutes Diät-Fertigfutter zu versuchen. Es gibt Firmen, bei denen nicht alles Mist ist, die große Erfahrung mit der Ernährung an verschiedenen Sachen erkrankten Hunden haben und eine gute Hand beim Zusammenstellen der Nahrung. Viele, auch hier im Forum. haben damit zum Teil bessere Erfahrung als mit eigenen Frischfutter gemacht - gerade auch bei älteren Hunden. Darüber sollte man keine Religionskriege führen und Prinzipien durchdeklinieren, sondern schauen, was dem Hund guttut,

            Wenn es nach den Empfehlungen von Swanie (in Gelis Link) klappt - wunderbar. Wenn nicht würde ich nicht lange weiter herumprbieren, das schwächt den Hund nur noch mehr, sondern auf gutes Diät-Fertigfutter umsteigen.

            Aber vielleicht klappt es ja auch so, alles Gute!

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              #7
              Zitat von Geli. Beitrag anzeigen
              . Protein soll ja bei beiden reduziert werden.

              Das stimmt so nicht


              Du hast ja Swanie verlinkt und da steht:

              Der Mythos, dass hohe Eiweißmengen Nierenerkrankungen entstehen lassen oder bestehende Nierenerkrankungen verschlimmern, hält sich hartnäckig, obwohl es inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen worden ist, dass dies NICHT der Fall ist. Der Körper braucht Eiweiß um Gewebe aufzubauen und zu erhalten. Füttert man zu wenig Eiweiß, baut sich Gewebe ab, das Immunsystem wird schwächer und die Enzymaktivität lässt nach. Das beschleunigt nur den Abbau des Gewebes, einschliesslich dem Nierengewebe. Bei Nierenerkrankungen ist es nicht sinnvoll eiweißreduziert zu füttern.

              Der Bedarf sollte schon gedeckt sein.
              LG, Anne mit Joris Jungspund, das alte Trödelmännlein und Lombard sind auf einer Wolke immer mit dabei

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                #8
                O.k. dann halt laut Meyer/Zentek soll Protein reduziert gefüttert werden. Und das leuchtet mir auch ein.
                Bedarfsdeckend. Das ist das Stichwort da hast du recht, Anne.

                Wenn ich von 16 kg Hund ausgehe, würde man bei Barf (2% vom Körpergewicht, davon 80 %) 265 g Fleisch füttern.
                Der eigentliche Bedarf an Protein ist aber schon mit ca. 154 g Fleisch (Rind) gedeckt.
                LG Geli mit Herzerfrischer Yoshi ❤️ und Herzerfreuer Ruben ❤️
                und Herzerwärmer Bruno ❤️ immer im Herzen
                Ich halte keine Hunde, ich lebe mit ihnen.

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                  #9
                  Ich bin ja der Meinung von Renate: Wenn es mt selbstzubereitetem Futter nicht klappt, gibt es auch durchaus Diätfutter, die man geben kann.
                  Insgesamt finde ich in solchenFällen, wo man zwei Krankheiten versorgen muss und das sich tlw. gegenseitig ausschließt: So gut mache wie möglich, aber Hauptaugenmerk darauf, dass sich der alte Hund wohl fühlt. Dafür würde ich auhc Abstriche in der Diät machen, zB wenn er etwas ums Verrecken nicht mag, dann kriegt er halt was, was nicht ganz so perfekt ist. Für mich zählt da immer die Lebensqualität des Tieres, und da ist erfahrungsgemäß leckeres Essen ein großer Faktor. Also: So gesundwie möglich, dabei aber nicht durchdrehen vor Perfetionismus und den Geschmack des Hundes berücjsichtigen.
                  Es grüßt Andrea mit dem verrückten Iloxx und der flauschigen Evil

                  Love the dog first, the sport second.

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                    #10
                    Ja, das beste Futter nutzt nix, wenn Hund es nicht mag. Das einzusehen fiel mir anfangs auch sehr sehr schwer - " ist doch sooo gesund" und "ich hab mir doch soo Mühe gegeben" - stimmte ja. machte es aber nicht besser, im Gegenteil. Außerdem "wissen" Hunde oft besser als wir, wenn ihnen etwas doch nicht so gut bekommt (vorausgesetzt natürlich, es ist nicht mit Lockstoffen usw. überdeckt).

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                      #11
                      Zitat von Katinka Beitrag anzeigen
                      Ich bin ja der Meinung von Renate: Wenn es mt selbstzubereitetem Futter nicht klappt, gibt es auch durchaus Diätfutter, die man geben kann.
                      Insgesamt finde ich in solchenFällen, wo man zwei Krankheiten versorgen muss und das sich tlw. gegenseitig ausschließt: So gut mache wie möglich, aber Hauptaugenmerk darauf, dass sich der alte Hund wohl fühlt. Dafür würde ich auhc Abstriche in der Diät machen, zB wenn er etwas ums Verrecken nicht mag, dann kriegt er halt was, was nicht ganz so perfekt ist. Für mich zählt da immer die Lebensqualität des Tieres, und da ist erfahrungsgemäß leckeres Essen ein großer Faktor. Also: So gesundwie möglich, dabei aber nicht durchdrehen vor Perfetionismus und den Geschmack des Hundes berücjsichtigen.
                      Das wäre auch mein Ansatz. Zudem ist der Hund 13,5 Jahre alt und die Prognose eher schlecht. Da würde ich auch einen halbwegs vernünftigen Mittelweg anpeilen.
                      Viele Grüße, Astrid mit Mattis

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