Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Gewissenskonflikt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Gewissenskonflikt

    Hallo!

    Ich bin in eine blöde Situation geraten und weiß gerade nicht so genau, wie ich mich verhalten soll.

    Ich lebe und arbeite seit 4 Jahren im schönen Bayern als THP. Letzte Woche kam ein Patient auf Empfehlung eines guten Bekannten zu mir, der eine Hundeschule leitet.

    Der Leiter der HS hatte ihm gesagt, er solle sich an mich wenden, da sein Hund sehr unkonzentriert sei und man das mit Bachblüten behandeln könne.

    Na, ja, der Hund, ein Neufundländermix, kam mir schon sehr überdreht vor. Außerdem hatte er Verdauungsprobleme und ein stumpfes Fell.

    Um es kurz zu machen, ich riet ihm u.a. zu einer getreidefreien, rohen Ernährung. Leider vertreibt der Besitzer der HS ein Fe-Fu und der Patient gehörte bis letzte Woche zu seinen besten Kunden, da er auch noch 2 andere große Hunde hat.

    Gestern nun ein böser Anruf, er würde mir keine Patienten schicken, damit ich ihm sein Geschäft kaputt mache.

    Einerseits kann ich ihn verstehen, aber anderseits kann ich irgendwie auch nicht gegen meine Überzeugung handeln.

    Tut mir leid, dass es so lang geworden ist aber mich würde wirklich interessieren, wie ihr euch verhalten würdet.

    Viele Grüße
    Beate

    #2
    Hallo Beate,

    willst Du Deinen Beruf (dieses Wort kommt von "Berufung"...) richtig ausübern oder willst Du möglichst viel Kohle machen und deswegen irgend jemandem nach dem Mund reden?

    Grüße

    Waschbär
    »Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.«
    Albert Einstein

    Kommentar


      #3
      Re: Gewissenskonflikt

      Original geschrieben von Unregistered
      Tut mir leid, dass es so lang geworden ist aber mich würde wirklich interessieren, wie ihr euch verhalten würdet.

      Viele Grüße
      Beate
      Hallo Beate,

      wenn Dein Bekannter noch nicht völlig dicht gemacht hat, würde ich ihm (allen Ernstes) vorschlagen auch Produkte für Rohfütterung zu vertreiben. Ich war auch in einer Hundeschule, die Trockenfutter verkauft hat, sie hat einen für mich logischen Entwicklungsprozess durchlaufen und vertreibt nun - hochwertiges Trockenfutter und Rohfutter, damit hat sie ihr Angebot erweitert und bei einer vernünftigen Kalkulation und den entsprechenden Bedingungen, ist es ein Gewinn und kein Verlustgeschäft.

      LG Sabine

      Kommentar


        #4
        Hallo Beate,

        ich würde mich immer so verhalten, wie Du es getan hast.

        Man kann nur etwas gut machen, von dem man überzeugt ist.

        Geh Deinen Weg, auch wenn es manchmal schwer ist. Der Erfolg wird Dir eines Tages recht geben.

        Viel Glück!
        Liebe Grüße
        Theresa mit Asta und Anka im Herzen.


        Über allem leuchtet die Liebe, die ewig bleibt.
        Augustinus

        Kommentar


          #5
          Hallo Beate,

          es geht darum, dass es dem Tier besser geht und nicht darum, dass Du Deinem Bekannten sein "Geschäft" kaputt machst. Wenn er wegen einem Kunden am Hungertuch nagt, kann es eh nicht gut gewesn sein. Zieh Dir diesen Schuh nicht an - ich hätte ganz genauso gehandelt.

          Die Idee, ihn darauf hinzuweisen, dass er zusätzlich auch Rohfutter vertreiben könnte, finde ich gut.

          Kopf hoch, Du hast es richtig gemacht. Es ist wichtig, dass man nach seinen Überzeugungen handelt.

          Liebe Grüße
          Sabina
          Du magst das Talent für große Dinge haben, aber das Leben besteht aus den kleinen.
          Deng Ming-Dao
          taoistischer Philosoph

          Kommentar


            #6
            Hallo,

            ich würde ihm auch vorschlagen, zusammenzuarbeiten. Er könnte wie oben vorgeschlagen Produkte für Rohfütterung mit ins Sortiment nehmen - und Du könntest ihm vielleicht anbieten, so kleine Ernährungskurse für BARF-Anfänger bei ihm in der HS abzuhalten. Damit würde er sein Angebot erweitern und seine Umsätze könnten sogar noch steigen, während Du mit bestem Gewissen weiter handeln kannst,damit wäre doch allen geholfen, den Hunden, Deinem Gewissen und dem Umsatz des HS-Betreibers.

            Lg
            Monika
            LG
            Monika mit dem Nackitrio

            Kommentar


              #7
              Vieln Dank für eure Antworten!

              Jetzt bin ich mir sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, denn mein Mann hatte mich ein wenig verunsichert ;-)

              Ich habe auch schon versucht, ihn von der Rohfütterung zu überzeugen, doch da stellt er sich stur. Es wäre einfach zu viel Arbeit :-(((

              Wenn er wenigstes ein besseres Tro-Fu anbieten würde, aber auch da ist nichts zu machen. Zur Zeit verkauft er eins mit einem sehr hohen Getreidetanteil, aber dafür ist seine Gewinnspannwe auch größer als bei einem besseren Tro-Fu.

              Übrigens hat sich die Rohfütterung in der HS schon herumgesprochen, morgen habe ich einen Beratungstermin bei einem Dackel. Der Anruf kam heute nach Beendigung der Übungsstunde :-)))

              Viele Grüße
              Beate

              Kommentar


                #8
                Hallo Beate,

                wenn der Hundeschulenbesitzer ein Freund ist, wird er es verstehen, daß Du Deine Patientenbesitzer nach bestem Wissen und Gewissen berätst. Versteht bzw. akzeptiert er dieses nicht, dann wäre diese Freundschaft/Bekannstschaft für mich nicht wichtig.

                Wer ein FeFutter vertreibt, kann nicht so ohne weiteres auf den Vertrieb von Frischfutter umsteigen. Und wenn er mit seinem FeFutter zufrieden ist und langjährige gute erfahrungen damit gemacht hast, dann solltest Du ihm dieses auch nicht madig machen.

                Vielleicht kannst Du ja teilweise einen Mittelweg gehen. D.h. in Fällen, in denen ein Hund mit diesem FeFutter gut zurecht kommt, ein paar Sachen zum Ausgleich empfehlen (sozusagen eine "Mischkost").

                Welches Futter vertreitb Denn Dein Bekannter? *neugier*

                Grüße

                Waschbär
                »Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.«
                Albert Einstein

                Kommentar


                  #9
                  Original geschrieben von Waschbaer

                  Wer ein FeFutter vertreibt, kann nicht so ohne weiteres auf den Vertrieb von Frischfutter umsteigen. Und wenn er mit seinem FeFutter zufrieden ist und langjährige gute erfahrungen damit gemacht hast, dann solltest Du ihm dieses auch nicht madig machen.

                  warum sollte man nicht umsteigen können? Zumindest mein Vorschlag war, Frischfutter ergänzend anzubieten, was könnte einen daran hindern, wenn man es denn möchte? Wie gesagt ich kenne einen Fall wo sie es genauso gemacht hat.

                  Das ist natürlich nicht der Knackpunkt in Beates Fall, aber mich würds trotzdem interessieren.

                  LG Sabine

                  Kommentar


                    #10
                    Recht hast Du

                    Hallo,

                    Du mußt nach Deiner Überzeugung handeln. Das muß jeder verstehen, selbst ein Freund, dem ein Geschäft durch die Lappen geht. Wenn jemand zu Dir kommt und Hilfe braucht und du weißt, was ihm helfen könnte, sagst es aber nicht, damit er weiter das kauft, das dem Hund schadet, wäre das Betrug an dem Patienten, der bei Dir Hilfe sucht. Er wird ja wohl noch genug Leute haben, die das Zeugs kaufen und Du redest ja nicht Hinz und Kunz grundlos auf der Straße an, dass sie bloß nichts mehr bei dem besagten Hundeschulemenschen kaufen sollen.
                    Du hast alles richtig gemacht.

                    Gruß, Susanne

                    Kommentar


                      #11
                      warum sollte man nicht umsteigen können? Zumindest mein Vorschlag war, Frischfutter ergänzend anzubieten, was könnte einen daran hindern, wenn man es denn möchte? Wie gesagt ich kenne einen Fall wo sie es genauso gemacht hat.
                      Hallo S,

                      es ist ja wohl ein gewisser Unterschied, ob ich einmal alle paar Wochen oder Monate eine LKW-Lieferung mit Futtersäcken bekomme, oder ob ich mit Frischfleisch hantiere, welches doch eine recht kurze Halbwertzeit besitzt. Für ersteres benötige ich einen trockenen und schädlingsfreien Lagerraum, das war's. Für letzteres benötige ich mindestens einen Kühlraum und/oder Gefrierkapazität in größerem Ausmaß. Bei ersterem kommen die Leute alle paar Wochen mal und holen sich einen Sack Futter (den kann er ihnen auf Bestellung in die Übungsstunden mitbringen). Bei letzterem stehen Dir die Leute alle paar Tage auf der Matte und das Zeug kannst Du, egal ob frisch oder gefroren, auch nicht so einfach durch die Gegend schaukeln. Ggf. wird dann der Verkaufsaufwand (Öffungszeiten) viel zu groß.

                      Wer ein richtiges Geschäft besitzt, mit regulären Öffungszeiten und der Möglichkeit zur Kühlung, der kann so etwas ergänzend anbieten. Für den, der nur nebenbei ein FeFutter vertreibt, ist i.d.R. der Aufwand viel zu groß. Zumal viele Kunden dann auch abspringen, wenn sie merken, daß es in der Nähe auf dem Schlachthof den Pansen so viel günstiger gibt als in diesen eingefrorenen kleinen Päckchen.

                      Grüße

                      Waschbär
                      »Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.«
                      Albert Einstein

                      Kommentar


                        #12
                        Original geschrieben von Waschbaer
                        Hallo Sabine,

                        es ist ja wohl ein gewisser Unterschied, ob ich einmal alle paar Wochen oder Monate eine LKW-Lieferung mit Futtersäcken bekomme, oder ob ich mit Frischfleisch hantiere, welches doch eine recht kurze Halbwertzeit besitzt. Für ersteres benötige ich einen trockenen und schädlingsfreien Lagerraum, das war's. Für letzteres benötige ich mindestens einen Kühlraum und/oder Gefrierkapazität in größerem Ausmaß. Bei ersterem kommen die Leute alle paar Wochen mal und holen sich einen Sack Futter (den kann er ihnen auf Bestellung in die Übungsstunden mitbringen). Bei letzterem stehen Dir die Leute alle paar Tage auf der Matte und das Zeug kannst Du, egal ob frisch oder gefroren, auch nicht so einfach durch die Gegend schaukeln. Ggf. wird dann der Verkaufsaufwand (Öffungszeiten) viel zu groß.

                        Wer ein richtiges Geschäft besitzt, mit regulären Öffungszeiten und der Möglichkeit zur Kühlung, der kann so etwas ergänzend anbieten. Für den, der nur nebenbei ein FeFutter vertreibt, ist i.d.R. der Aufwand viel zu groß. Zumal viele Kunden dann auch abspringen, wenn sie merken, daß es in der Nähe auf dem Schlachthof den Pansen so viel günstiger gibt als in diesen eingefrorenen kleinen Päckchen.

                        Grüße

                        Waschbär
                        Aber er müßte ja nicht gleich Fleisch vertreiben, eben nur ein paar Zusätze - und die sind auch nicht anders zu lagern/bestellen wie die Futtersäcke . Es müssen ja nicht nur Zusätze zum Barfen sein, er könnte auch Zusätze für FeFu-Fütterer anbieten, was für Knochen/Gelenke z.B. usw.

                        Und auch wenn es ihm selbst "zu viel Arbeit" ist mit dem barfen, dann gibt es aber doch sicher einige Kunden in seiner HS, die nach einer solchen Alternative suchen und denen es nicht zuviel Arbeit wäre, und die froh wären, die Zusätze gleich dort kaufen zu können. Und wenn jemand auf der Suche nach einer guten HS ist und sieht, dass er dort auch etwas "außer der Reihe" bekommen kann, wie z.B. einen Schnupperkurs in artgerechter Ernährung, dann könnte das auch Neukunden anlocken, die sonst nicht auf die Idee kämen, ausgerechnet diese HS auszuwählen.

                        Also, wenn er denn sooo geschäftstüchtig ist, dann wird er doch sicher über eine solche Alternative nachdenken wollen und das mal durchrechnen, oder?

                        LG
                        Monika
                        LG
                        Monika mit dem Nackitrio

                        Kommentar


                          #13
                          Original geschrieben von Waschbaer
                          Für den, der nur nebenbei ein FeFutter vertreibt, ist i.d.R. der Aufwand viel zu groß. Zumal viele Kunden dann auch abspringen, wenn sie merken, daß es in der Nähe auf dem Schlachthof den Pansen so viel günstiger gibt als in diesen eingefrorenen kleinen Päckchen.
                          Hallo Antje,

                          ich denke auch nicht, dass es ein wirklich lukratives Geschäft ist, da gebe ich Dir recht. Ich kam auch deshalb überhaupt darauf, weil der Bekannte in diesem Fall so empört darüber war, seinen Kunden verloren zu haben, und ich denke mal das die Marge bei FeFu, wo man alle paar Wochen mal einen Sack verkauft auch nicht so riesig sein kann. Das der Vertrieb von (Roh)futter nur ein Nebenerwerb sein kann, der mehr der Kundenbindung dient, ist klar, zumindest in den meisten Fällen.

                          Warum ich es dann überhaupt vorgeschlagen habe? Weil Beate fragte wie wir uns verhalten würden und ich der Meinung bin, dass ein solcher Vorschlag von Beate an ihren Bekannten deutlich macht, "ich erkenne Dein Problem, nehme es ernst und mache mir Gedanken" denn so hatte ich sie verstanden, es ging ihr darum zukünftigen Stress mit ihm zu vermeiden.

                          LG Sabine

                          Kommentar

                          Lädt...
                          X