Für alle vor 1980 Geborenen

[Gast]

Hallo Swanie(Tschuldigung für die anderen, wenn ich dazwischen funke)

der 1. u. auch der 2. Beitrag waren echt super, das 1.
Mal, dass mein Göttergatte (Lehrer!!!) Interesse an meiner Forumsucht gezeigt hat.
Es denken wohl noch mehr Leute so wie wir.

Liebe Grüße Claudia

[Vitus]

Hi Swanie!


Ich bin zwar 1978 geboren aber meine Kindheit sah genauso aus, und zwar bis 1990, bis wir in den "Westen" gingen. Ich werde heute manchmal als Rabenmutter betitelt weil ich meine Kinder nicht so bewache und betüttle wie die typische 35jährige Wessi-Mutti. Ich putze nicht mit Sagrotan, meine Kinder dürfen sich richtig dreckig machen, auf Mauern klettern usw.
Übrigens den Hunden ging es ernährungstechnisch auch besser, unsere zwei Schäferhunde haben nur Freibankfleisch+Gemüse+Kartoffeln oder Reis bekommen und der schwarze hat sogar die Staupe ohne Folgen überstanden. Das Fertigfutter (gab nur ein feuchtes und ein Trockenes) war so schlecht das haben nicht mal unsere Hühner gefressen!!!!




Doreen

[Gast]

Hi,

hab auch noch was schönes gefunden

Drogen meiner Jugend (Fernsehserien)

"Der Unterschied zwischen damals und heute ist wahrscheinlich der, daß früher die Kinder für blöd verkauft wurden und die Fernsehserien dementsprechend gestaltet waren. Heute werden die Fernsehserien bewußt so gestaltet daß die Kinder verblöden...*grübel*..."

[Bernadette]

Hallo Cordula

Also, ich fand "Tammy, das Mädchen vom Hausboot" oder "Immer wenn er Pillen nahm" oder "Bezaubernde Jeannie" oder " Enterprise " gar nicht blöd.
Aber meine Kinder lachen sich schlapp, wenn sie das heute sehen.

Alles Liebe, Bernadette

[Moorjumper]

Hallo Vitus,
auch im Westen dürfen sich Kinder dreckig machen, must mal meine sehen,wenn sie vom Stall, oder vom Spielen nach Hause kommen.
Es ist doch viel Sache der Eltern, bei uns kommen ihre Freunde auch ohne sich anzumelden und sind dann einfach da, oder bleiben zum Essen.
Wir wohnen aber auch in einem 1000 Einwohnerdorf in den Bergen
Da ist es noch nicht so weit wie in der Stadt.
LG
Sandra

[Vitus]

Hi Sandra!

Klar doch ich wohn ja auch seit zig Jahren hier .
Übrigens ist es ja erwiesen das Kinder die auf einem Bauernhof mit Vieh immens weniger Allergien entwickeln. Deshalb haben deine tolle Vorraussetzungen Gesund groß zu werden. Hier (Kornwestheim) wird ja im Kindergarten gefragt ob die Kinder sich dreckig machen dürfen! Die Kindergärtnerin sagte sie hatten schon oft Ärger deshalb, deshalb fragen sie grundsätzlich bei jedem neuen Kind.


Nich so ernst nehmen mein Post, bin ja auch schon ein halber "Wessi".


LG Doreen

[littlejake]

Hallo!!
Jetzt muss ich mich aber doch mal auch miteinmischen, obwohl ich hier noch ganz neu bin, ein Frischling gewissermaßen!!

Meine Kindheit ist ganz genauso abgelaufen, obwohl ich erst 1981 geboren wurde. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich auf dem Land aufgewachsen bin. In einem Dorf in dem jeder jeden kennt und es eigentlich keinen kümmert in welchem Kuhstall sich die Kinder gerade rumtreiben.
Da hat keiner geschrien, wenn wir ohne Reitkappen in lebensgefährlichem tempo über die Felder gejagt sind, wenn wir und die Knie aufgeschlagen haben oder die Hose zerrissen war (es gab nämlich extra Hosen zum Spielen).
Auch der Dreck den wir gegessen haben (ich erinnere mich da noch an div. Mutproben) hat keinem von uns geschadet - eher im gegenteil, wenn ich mir anschaue, welche allergien und krankheiten meine kleinen Cousinen haben, die noch nie wirklichen Kontakt mit Dreck beim spielen hatten.
Wir haben keinerlei Allergien, können ohne Probleme an einer blühenden Wiese vorbeifahren, ohne gleich zum Asthmaspray greifen zu müssen!!!
Also sollten wir unseren Eltern dankbar sein für so viel Ignoranz oder der "verletzung der Aufsichtspflicht!!!

Liebe Grüße
steffi der Grünschnabel unter euch...

[Moorjumper]

Hallo,
also meine Kinder wachsen hier genau so auf wie ihr es beschreibt, da war es in meiner Kindheit schon "fortschritlicher" ,ich bin in NRW aufgewachsen.
Wir haben hier eine kleine Grundschule, da gibt es in manchen Jahrgängen, so wenig Kinder, dass wir nur 2 Klassen haben 1. und 2. wird zusammen unterrichtet und die 3. und 4. Klasse jeweils in einem Raum und mit einer Lehrerin.
Natürlich ist es selbstverständlich, dass die Kinder Hausschuhe tragen, im Winter haben wir ja oft viel Schnee und da sind sie schon nass.
Die nächste Disco ist 40 Kilometer weit weg.
Das war für mich eher ungewohnt, da kam ich mir schon vor wie "Zurück aus der Zukunft"
Aber mittlerweile finde ich es schön, dass meine Kinder das Glück haben so aufzuwachsen, die Großen passen auf die Kleinen auf und alle sind ein Team, da spielen 5 Klässler mit kindergartenbabys, dass hätte es bei uns früher nicht so gegeben.
Auch wird hier kaum geschaut, was für Marken man anhat, ist ja eh ruckzuck dreckig, da sind sie wie ich früher war, aus der schule raus, rein in die Reithose
LG
Sandra

[Collie-Conny]

Schwarz/Weiß????

Hi,

ich finde den Eröffnungsbeitrag klasse. Er ist wert, darüber nachzudenken.

Was ich noch ergänzen möchte: Wir definierten uns nicht über "Marken". Klar, irgendwann kamen die Schlagjeans, die mußten damals von "Wrangler" sein. Aber alles andere war "NoName"-Ware. Hauptsache Parka und Botten. Das konnte sie also irgendwie jeder leisten. Für diesen Trend bedaure ich die heutige Jugend.

Ich finde übrigens nicht, dass sie es heute besser haben. Materiell gesehen mag das bei einigen passen, aber alles andere???
Wir sind aufgewachsen in der Wirtschaftswunderzeit. Alles konnte und sollte besser werden. Die Stimmung war optimistisch. Heute müssen sie mit dieser HOffnungslosigkeit und den Sparmaßnahmen klarkommen. Der Leistungsdruck ist enorm.

Aber was mich vielmehr berührt: Viele Kinder wachsen heute mit permanenten Bedrohungen auf. Der Verkehr ist so dicht wie nie zuvor und ein Ende ist nicht abzusehen. Die Zahl der von Armut betroffener Kinder hat sich mehr als verdoppelt, bei gleichzeitiger Gleichgültigkeit der Eltern ihren Kindern gegenüber. Die Gefahr des sexuellen Missbrauchs ist unzweifelhaft gestiegen, was ein Grund für die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der KInder ist. Die Möglichkeit, die uns die Kommunikationsmedien bieten, stellen für Kinder auch viele Gefahren dar. Dann wabern noch die Themen Klimaveränderung, Ozon, BSE uvm. über/in ihren Köpfen. Hautnah erleben sie Gewalt in Form von Abziehen, Erpressereinen u.ä.

Es hat eine unglaublich Vereinzelung stattgefunden. Wenn meine Tochter hier einfach so raus gehen würde, wie wir früher, würde sie nicht ein Kind treffen. (Wir wohnen am Stadtrand HHs - Einzelhausgegend) Es gibt hier keine öffentlichen Spielplätze. Jeder hat ja seinen Garten. Also müssen die Kinder Verabredungen treffen und Terminkalender führen. Manche sind so eingespannt (Ballett, Klavier, Tennis, Nachhilfe usw.), dass sie gar keine Zeit haben, sich zu verabreden. Dieses spontane Gruppenspiel kommt nie zustande.
Wir haben früher am Sonntag "Winnetou" im Fernsehen geschaut und anschließend ging es raus und es trafen viele Kinder aufeinander und dann wurde Indianer gespielt.

Worum ich die Kiddis heute beneide, ist die Qualität der pädagogischen Betreuung, die eindeutig besser ist, als damals. Schlagende Lehrer gibt es wohl kaum noch, Kindergärten arbeiten nach pädagogischen Standards, Eltern wurde bewusst gemacht, dass Schläge nicht zu den adäquaten Erziehungsmitteln gehören (da hapert es leider noch an der Umsetzung). Mädchen haben endlich die gleichen Bildungschancen und nutzen diese massiv und sehr erfolgreich. (Leider werden sie mit Eintritt in die Berufstätigkeit ihrer Illusionen beraubt werden).

Ich weiß nicht - ich kann das nicht so schwarz/weiß sehen. Jede Generation hat ihre Bündel zu tragen. Aber die der heute heranwachsenden finde ich, sind schon ziemlich dicke gepackt.

Nachdenkliche Grüße

Conny

[Gast]

...die schöne Kindheit

Auch wenn ich (leider) noch kein Mitglied im Forum bin... Swanies´ past hat mich doch wieder an meine rüde, rauhe und trotz einiger Mißerfolge und weniger Erfolge (allerdings nicht was das Raufen anging...) und Dasein als absolut nicht verwöhntes Einzelkind erinnert. Herrlich! Über Stock und Stein, allein... Wald und Flur, Tierbeobachtungen, Schallplatten hören und Bücher lesen.
Nein, die Kinder heute haben es nicht leichter als wir... es werden immer höhere Ziele gesetzt, immer mehr wird gefordert von Ihnen, immer schneller müssen sie reagieren und der Druck nimmt weiter zu - wo können sie sich denn noch richtig austoben, wenn nicht einmal genügend Platz für unsere Hunde da ist?
Ich bin froh, daß ich aufwachsen durfte, wie beschrieben - in jedem einzelnen Punkt, auch wenn ich meine Eltern oft in den Wahnsinn getrieben habe. Wenigstens konnten wir uns manches mal widersetzen. Wo ist das heut noch möglich?
Ich bin froh, keine Kinder bekommen zu können... was könnte ICH ihnen schon bieten? Leider (noch) kein Landleben.
Es ist gut, so wie es ist, auch wenn wir uns damals schon als halber Jugendlicher die Haare gerauft haben. Es gab Fluchtmöglichkeiten und mir kommt es vor, weitaus weniger Pädophile!
Nein, ich würde nicht gern Kind sein in dieser Zeit in diesem Land, ich möchte ja kaum Erwachsener sein!

[timsha]

Hi Samaski

Du BIST Mitglied!!!!!!

[Gast]

Mitglied?!

Huch!
Du meine Güte... ich bin ja tatsächlich Mitglied!
Danke für den Hinweis Elke, ich glaub ich hab da schon gepennt...
wie kann das sein so schnell... incredible!
Vielen Dank für die rasante Freischaltung!!!
Tausend Grüße
Bianca & Sam & Aski (wenn sie könnten...)

[BernhardShaw]

ja, ich stimme dir zu. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 TV-Kanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, unsere eigenen Fernseher, Computer, Internet-Chatrooms. Wir hatten Freunde. Wir spielten Spiele im Freien. reiste hier und da. besuchte Schulveranstaltungen. ging für eine Bootsfahrt. genossen die Natur, genossen unser Leben.

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