Epilepsie - oder was?

[sunnysan]

Hallo zusammen,
seit gut 2 Jahren ich habe einen ca. 10 Jahre alten Terriermischling.
Er kam aus dem Tierheim zu uns und ist außer seiner Arthrose eigentlich gesund.
Seit ein ca. 2 Monaten beobachte ich allerdings, dass er "Zuckungen" hat. Anfangs ca. 3-4 mal in der Woche, jetzt aber häufiger, fast schon täglich und sogar mehrmals an manchen Tagen.
Die Zuckungen dauern nur höchtens 5 Sekunden an. Der ganze Hund zuckt, aber hauptsächlich der Kopf.
Das komische daran (finde ich) ist aber, dass die Zuckungen fast nur durch Geräusche ausgelöst werden. Z.B. er steht vor der Haustüre während ich aufschließe und das Schlüsselgeklipmer und das Türwackeln löst eine Zuckung bei ihm aus.
Oder eine Tüte raschelt vor ihm.
Könnte es evtl. mit dem Gehör od. Gleichgewichtsorgan zu tun haben?
Werde morgen mal in die TK fahren. Wobei das für ihn so großer Stress ist, dass ich nicht glaube, dass er dort einen "Anfall" hat. Aber abklären lassen muss ich es ja.

Hat einer von Euch soetwas schon mal geört?

Vielen Dank und viele Grüße
Sandra

[wolfmann]

hi sandra,

könnte es sich evtl. um "terrierzittern" handeln? im mitgliederbereich findest du später mehr infos dazu, ich habe schon mal eine von keiemsi geklaut *dankeschön* evtl. hilft dir das weiter?

So erklärt sich das "Terrierzittern":Acetylcholin ist ein Neurotransmitter in den Muskel-Endplatten, dieses Cholin ist bei fast allen Terriern von Haus aus erhöht und führt zum fallweisen Zittern - eine chemische Reaktion, nichts weiter. Stupst man den Hund an oder tut sich sonstwas, wird Adrenalin ausgeschüttet, es erfolgt eine weitere chemische Reaktion und das Zittern ist weg.

lg, petra

[sunnysan]

Vielen Dank, Petra!
Von dem Terrierzittern hatte ich noch nie gehört...
Werd mal die TK fragen.

Tritt das denn auch erst im Alter auf?

Aber was heißt "...im mitgliederbereich findest du später...."?

Viele Grüße
Sandra

[wolfmann]

hi sandra,

wenn dein profil vollständig ausgefüllt ist und du mindestens 20 beiträge in den bereichen gesundheit oder ernährung geschrieben hast, kannst du hier eine rundumsorglosundkomplett-mitgliedschaft erbitten.
soviel ich eben überflogen habe, tritt es bei sehr vielen terriern erst im höheren alter auf.

lg, petra

[sunnysan]

Ah, vielen Dank!
Ich war früher schon mal hier - unter gleichem Namen. Allerdings konnte ich mich dann irgendwann nicht mehr einloggen. Jetzt mit einem anderen Kennwort geht's wieder.
Meine Beiträge wurden aber auch damals nicht gezählt

Trotzdem vielen lieben Dank
Sandra

[sunnysan]

Jetzt hab ich's kapiert - waren wohl keine Beiträge in Gesundheit und Ernährung!!

[Dalmi 13]

Hallo Sandra,
das mit dem Terrierzittern habe ich auch noch nicht gehört. Gut möglich das es sowas ist. Trotzdem möchte ich Dir raten das in der Klinik abklären zu lassen. Meine Dalmi-Hündin ist jetzt fast 13 Jahre alt und fing vor 2 Jahren auch an mit Kopfzittern. Erst nur leicht, sodass ich dachte sie beobachtet `ne Fliege oder so. Das wiederholte sich dann im Abstand von 2 Tagen und wurde stärker. Nach 2 Wochen hatte sie dann aber einen Epileptischen Anfall. Heute geht es ihr dank Medis ganz gut und sie kann noch einigermaßen unbeschwert leben. Alles Gute für Euch
LG Magdalene

[sunnysan]

Magdalene, ich fahre auf jeden Fall morgen oder spät. am Montag in die TK.
Es ist ja innerhalb der letzten 2 Wochen schon schlimmer geworden.
Vielen Dank und liebe Grüße
Sandra

[hakoberti]

Hallo Sandra

Meine Foxterrier mittlerweile Nummer 4+5+6

hatten als junges Gemüse auch kein Zittern..

Mittlerweile sind sie 9-8-7 Jahre alt und zittern je nachdem wie

wie sie stehen und gelaufen/getobt sind ..

Und im Schlaf wird auch viel gezittert..

Gabi und Berti

[sunnysan]

Hallo Gabi,
wär schön, wenn Benny das Terrierzittern hätte. Vor der Diagnose Epilepsie hätte ich doch bissl Angst.
Aber ich finde es eben komisch, dass es fast immer von einem Geräusch ausgelöst wird.
Und meistens, wenn er in einer Erwartungshaltung ist.
Warten, bis ich die Türe aufgesperrt hab oder warten bis er was zu futtern bekommt - oder so.
Im Schlaf ist er ganz ruhig. Außer wenn er träumt...
Mal sehen - ich denke, ich fahre morgen in die TK.

Vielen Dank Euch allen
Sandra

[Bluemerle]

Hallo,

Epilepsie kann leider nur durch Ausschlussverfahren von mehreren
Untersuchungen festgestellt werden.
Ich würde auch erst einmal zur TK fahren, aber auch genau
aufschreiben wann und wie lange so etwas auftritt.
Vor allen Dingen in welcher Form.
Führe ein kleines Tagebuch darüber damit du den Ärzten
etwas dazu sagen kannst.

Hat er sich vielleicht erschreckt als die Geräusche passiert
sind, sodas er diese Geräusche mit irgedentwas verknüpft hat
was ihr gar nicht so wahrgenommen habt?

Vielleicht ist mit seinem Gehör auch nicht mehr alles so
okay, das er bestimmte Geräusche nur noch wahr nimmt.
Er ist ja schon etwas älter, unsere alte Hündin hatte damals
auch komische Anwandlungen bekommen.

Drücke auf jeden Fall die Daumen das es nichts ernstes sein
wird.

[sunnysan]

Hallo Claudia,

das mit dem Gehör könnte natürlich auch sein. Dass er eben nicht mehr gut hört und wenn er dann bestimmte Geräusche hört, erschrickt er.
Gestern konnten wir leider nicht in die TK fahren. Wir hatten eine unschöne Begegnung mit einem asozialen Hundehalter im Wald, dessen Hündin Benny regelrecht überrannt hat und über ihm stehen geblieben ist und ihn auf den Boden gedrückt hat.
Er hat nur noch gequiekt und hat danach auch wieder gehumpelt. Da wollte ich ihm und mir einen Besuch beim TA gestern ersparen.
Jetzt fahren wir morgen nach der Arbeit hin.

Ich lasse vielleicht auch mal einen Borreliosetest machen - wer weiß...

Vielen Dank erstmal
Sandra

[Marty]

Hallo Sandra,

Seit ein ca. 2 Monaten beobachte ich allerdings, dass er "Zuckungen" hat. Anfangs ca. 3-4 mal in der Woche, jetzt aber häufiger, fast schon täglich und sogar mehrmals an manchen Tagen.
Die Zuckungen dauern nur höchtens 5 Sekunden an. Der ganze Hund zuckt, aber hauptsächlich der Kopf.
Das komische daran (finde ich) ist aber, dass die Zuckungen fast nur durch Geräusche ausgelöst werden. Z.B. er steht vor der Haustüre während ich aufschließe und das Schlüsselgeklipmer und das Türwackeln löst eine Zuckung bei ihm aus.
Oder eine Tüte raschelt vor ihm.

Ich hole Deinen alten Thread noch einmal aus der Versenkung, ich hoffe, das ist in Ordnung.

Mein fast 12jähriger Hund hat genau diese Zuckungen auch auf einmal bekommen. Sie fingen im Januar an und waren anfangs recht selten, häuften sich aber dann. Ich habe das Net hoch und runter durchforstet und nur hier in Deinem Thread genau das gefunden, was mein Flöckchen auch an Symptomen hat. Wir stecken zur Zeit noch in der Diagnostik, die Ärzte sind allerdings davon überzeugt, dass es Epilepsie ist. Sie nennen diese Anfälle "fokale Anfälle", die sich aber in generalisierte Anfälle ausweiten könnten. Zur Zeit bekommt Flöckchen Phenoleptil.

Ich bin mittlerweile schon recht verzweifelt, weil nichts so richtig passt ...

Konntest Du denn herausfinden, was bei Deinem Hundi die Ursache war?

Das würde mir wirklich helfen.

[sunnysan]

Hallo Marty,

bei Benny ist es wohl eine neurologische Störung, die durch bestimmte Töne ausgelöst wird. Ich hatte sein Zucken mal gefilmt als ich mit einer Tüte geraschelt hab und dem TA gezeigt.

Da er nun aufgrund einer Mittelohrentzündung-Behandlung sehr schlecht hört, sind auch diese Zuckungen viel weniger geworden.

Medikamente hat der dagegen nie bekommen.

Hattest Du Dein Flöckchen mal gefilmt dabei? Ist der Auslöser auch nur bestimmte Töne?

[Marty]

Hallo Sandra,

danke für Dein Posting

Ich bin so froh, dass Du Dich gemeldet hast.

Hattest Du Dein Flöckchen mal gefilmt dabei? Ist der Auslöser auch nur bestimmte Töne?

Nein, gefilmt habe ich es bisher noch nicht, aber wir konnten es dem TA in der Klinik anhand einer knisternden Wasserflasche "demonstrieren".

Bei Flöckchen sind es auch nur bestimmte Geräusche, wie z.B. knisternde Tüten, kurze metallische Geräusche (wie z.B. an der Haustüre mit dem Schlüsselbund) oder mit einem Löffel laut in einer Tasse rühren. Auch zum Zucken brachte ihn anfangs wenn er selber ein lautes Leckerchen krachte, aber immer nur beim ersten ...

Was ihn auch zum Zucken (manchmal) bringt, ist, wenn Pucki hinter ihm steht und sich schüttelt und dabei mit den Ohren so klatscht ...

Mittlerweile ist das Zucken allerdings nur noch ein "Wackeln". Auch beim Trinken wackelt er manchmal erst ein wenig und dann ist es aber wieder sofort gut.

Ich habe im "Alte Hunde" Thread von Dir einen Beitrag vom 19.6.2009 gefunden, den hätte ich so auch schreiben können (bis auf die Inkontinenz) ... ich kopier ihn einfach mal hierhin:

Die Organwerte sind super - Gott sein Dank!

Die Schilddrüsenwerte stimmen aber nicht so. Allerdings ist es auch keine herkömmliche Unterfunktion. Beide, der T4- und der TSH-Wert sind zu niedrig. Das Gehirn gibt also schon das falsche Signal. Aber warum?

Ich habe noch die Option, den gesamten Bauchraum schallen zu lassen und die Wirbelsäule zu röntgen. Evtl. ist durch die Spondylose ein Nerv geklemmt und löst so die Inkontinenz aus.

Am liebsten würd ich die Medikamente gegen eine Unterfunktion mal ausprobieren. Nach ein paar Tagen würde es sich ja dann schon zeigen, ob es hilft oder nicht. Am Telefon hab ich mit einer anderen Tierärztin aus der Klinik gesprochen, die hat gemeint, eine Dauergabe wäre nicht so gut, weil dann die Schilddrüse die Hormonproduktion irgendwann komplett einstellt - aber: wie alt wird Benny denn noch?
Wenn er noch ein paar Jährchen mit dem Medikament zurecht kommt und wieder lebendiger wird, ist das doch ok...

Ich muss unbedingt mit meinem behandelnden Arzt nochmal darüber sprechen. Viele Leute mit denen ich geredet hab, sagen, dass es schon eine Unterfunktion sein könnte und die Symptome eigentlich dafür sprechen. Klar will der Tierarzt auch die Ursache suchen - aber davon bekommt Benny im Moment auch keine Linderung... Und Fakt ist ja, dass er zuwenig Schilddrüsen-Hormon hat - warum auch immer.

All das, was Du da geschrieben hast, trifft auch auf mein Flöckchen zu.

Ich stell Dir mal seine Schilddrüsenwerte vom 18.3.11 ein, vielleicht gibt es ja da eine weitere Gemeinsamkeit. Allerdings bekommt Flöckchen seit dem 5.2.2011 täglich 1 Tablette Karsivan (50 mg) und seit dem 5.3.2011 morgens und abends je eine Phenoleptil 12,5 mg, was die Werte ja auch beeinflusst. Am 28. Febr wurde der T4 Wert das erste Mal bestimmt (und leider auch nur dieser Wert) und lag bei 2 (Referenz 1.0 - 4.7).

T3 (Trijodthyronin) 0.667 Normalwert: 0.2-2.0 Maßeinheit ug/l
T4 (Gesamtthyroxin) 1.8 Normalwert: 1.0 - 4.7) Maßeinheit ug/dl
TSH (canines) 0.12 Normalwert < 0.5 Maßeinheit ng/ml

Epileptische Anfälle im eigentlich Sinn hatte Flöckchen noch nie (Gott sei Dank!). Mir erscheint auch, dass sein Gehör sich in den letzten Monaten verschlechtert hat.

Ach herrje, es ist schon schlimm genug, wenn die Fellkinder krank sind, aber wenn man so gar nicht weiß, was die Ursache ist, macht's einen ja schon wahnsinning ...

Liebe Grüße
Martina