Magendarm, Sodbrennen, Nüchternbrechen

[Carina79]

@Anne410: Danke für die ausführliche Erklärung =).

Ist denn eine Fütterung ohne Pflanzliches nicht zu anstrengend für die Nieren? Ich frage, weil bei Lola ja der Frühwarnwert der Nieren bereits anschlug. Ihre Trinkmengen sind aber noch ganz normal.

Ich denke nun doch, dass sie das Geflügelknochenmehl nicht gut verträgt. Wir haben es ein paar Tage weggelassen und wir hatten den Eindruck, dass sie weniger schmatzt. Ist aber manchmal auch wirklich schwierig zu beurteilen.

Nun gibt es zwei mögliche nächste Schritte: Entweder das Knochenmehl durch ein anderes Calciumpräparat ersetzen und erst mal 1-2 Wochen schauen, wie sie reagiert. Oder die Pankreas-Entzyme einschleichen und sonst alles belassen wie bisher.

Was mir auch total Sorgen macht, ist, dass Lola mit nur 4 Jahren schon total weiß um die Nase herum geworden ist. Ist das Stress/frühzeitiges Altern? Der Tierarzt meinte, das könne auch vom Kortison kommen.

[Anne410]

@Anne410: Danke für die ausführliche Erklärung =).

Ist denn eine Fütterung ohne Pflanzliches nicht zu anstrengend für die Nieren? Ich frage, weil bei Lola ja der Frühwarnwert der Nieren bereits anschlug. Ihre Trinkmengen sind aber noch ganz normal.

Ein ganz klares Nein!
Bei einer Futteraufteilung nach BARF gibt es einen großen Anteil Tierisches (80-90% (die Aufteilung mit Getreide lasse ich jetzt mal weg) und einen kleinen (10-20%) Anteil Pflanzliches: Gemüse, Kräuter, Gräser, Obst.
Der Energiebedarf wird über Fett abgedeckt. Das heißt, dass Fleisch sollte durchwachsen sein, also der Fettgehalt sollte im Muskefleisch 15-25% betragen, Fett aus Innereien, Knochen und Pansen kommen noch dazu.
Das ist ganz wichtig. Denn wenn der Energiebedarf zu einem großen Teil über Proteine gedeckt wird, belastet DAS die Nieren, aber auch die Leber.
Der geringe Anteil an Gemüse und co trägt nicht wirklich etwas zur Energielieferung bei, er dient als Ballaststoff und liefert sekundäre Pflanzenstoffe. Für Niere und Leber ist es unerheblich ob diese kleine Menge Gemüse gefüttert wird, da das Fett die Energie liefert.

Kann man aus rgendeinem Grund kein oder nur wenig Fett füttern, muss man gucken, wie man alternativ Energie in den Hund bekommt. Einfach mehr zu füttern ist sehr fatal, eben wegen der Nieren und der Leber.
Dann muss man sehen, dass der Energiebedarf eben durch Kohlenhydrate (Getreide, Pseudogetreide, Kartoffeln) gedeckt wird...... das ist aber quasie so etwas wie eine Notlösung, weil eben der natürliche Energieträger Fett nicht geht.....

Wenn man jetzt die Bauchspeicheldrüse in Verdacht hat, kann man natürlich nicht von jetzt auf gleich die "volle Fettdröhnung" geben, sondern auch gucken, wie viel vertragen wird und vor allem muss das Pankreas behandelt und unterstützt werden. Mit einer Enzymsubstitution ist eine bedarfsdeckende Fütterung von Fett in den meisten Fällen möglich.

Ich denke nun doch, dass sie das Geflügelknochenmehl nicht gut verträgt. Wir haben es ein paar Tage weggelassen und wir hatten den Eindruck, dass sie weniger schmatzt. Ist aber manchmal auch wirklich schwierig zu beurteilen.

Das kann am Knochenmehl an sich liegen oder aber daran, dass "Geflügel" evtl. nicht vertragen wird. Hier wird Huhn nicht vertragen.

Nun gibt es zwei mögliche nächste Schritte: Entweder das Knochenmehl durch ein anderes Calciumpräparat ersetzen und erst mal 1-2 Wochen schauen, wie sie reagiert. Oder die Pankreas-Entzyme einschleichen und sonst alles belassen wie bisher.

ICH würde auf jeden Fall Enzyme versuchen. Ob ich das Knochenmehl weglassen würde, würde ich wirklich von der Situation abhängig machen. Wenn ich wirklich den Verdacht hätte, dass es nicht vertragen würde, dann würde ich es weglassen, ja.

[CalimeroC]

Wurde eigentlich schon einmal ein komplettes Schilddrüsenprofil gemacht? Mit Antikörpern usw.? Erst gestern wieder was hinsichtlich einer subklinischen SDU gelesen - hier hatte der Hund auch gleiche oder ähnliche Probleme.

[Carina79]

Ob ein komplettes Schilldrüsenprofil gemacht wurde, weiß ich leider nicht, ich muss die Ärztin danach fragen. Keiner der Ärzte hat aber die Schilddrüse je wieder erwähnt, da auf jeden Fall etwas getestet wurde.

Lola bekommt jetzt seit 3 Tagen das Pankreatin. Fazit bislang: Mehr Bauchblubbern, gestern und heute mehr Schmatzen. Und wir sind noch nicht mal bei der empfohlenen Dosis angelangt, sondern arbeiten uns langsam hoch. Vielleicht braucht sie ein paar Tage Gewöhnungszeit?

Wenn die Bauchspeicheldrüsenenzyme auch keine Besserung bringen, ist meine einzige Idee noch mal komplett von vorne anzufangen, sprich, alles weglassen, nur 1 neue Sorte Fleisch. Wahrscheinlich Kaninchen. Das kam noch kaum auf den Speiseplan.

[Pipilo]

Ist das ein Pulver?
Enzym-Pulver verträgt Lotta auch nicht gut. Davon muss sie auch aufstoßen, schmatzt mehr und der ganze Hund stinkt.
Es gibt ein Human-Präparat - Kreon - das ist ein Granulat mit einem magensäureresistenten Überzug, das erst im Darm freigesetzt wird. Kreon wird hier ausgezeichnet vertragen, vielleicht wäre das noch einen Versuch wert.

Alles Gute wünsche ich euch

[Pipilo]

Ach so. Was mir noch einfällt. Hier ist es übrigens genau andersrum wie allgemein empfohlen wird: Kohlenhydrate werden sehr viel besser verwertet als ein hoher Fleischanteil. Hilft dir jetzt wahrscheinlich nicht, aber vielleicht macht es Sinn das mal im Hinterkopf zu behalten.

[Miranda]

Hallo Carina; diese Probleme hatten wir bei unserem Hund auch. Er war damals erst knapp 1 Jahr, als die Odyssee von TA zu TA begann.
Auch seine Darmwand war verdickt und ständig entzündet, nach dem Kot absetzen kam immer noch Blut und Schleim nach.
Kortison hilft nur kurzfristig und schadet dauerhaft mehr als es nützt! Der letzte TA gab uns Barium Sulfat mit. Portionsweise in Spritzen, was er vor jeder Mahlzeit ins Maul bekam. Das ist ein Röntgen-Kontrastmittel was sich schützend auf die Magen- und Darmschleimhäute legt, und unverdaut wieder ausgeschieden wird.
So kamen die ständig entzündeten Schleimhäute zur Ruhe. Es gab auch eine ganze Zeit selbst zubereitete Schonkost ohne jegliche Kohlehydrate, Vitamine/Spurenelemente/Mineralien(u.a.Calciumcitrat) hab ich zugegeben.
Unser Hund ist jetzt 12 J. alt, und wird seitdem gebarft. Probleme hat es seither nicht mehr gegeben. Selbst wenn er sich mal ein Brötchen im Stall klaut bleibt das ohne Folgen.
Was gegen Entzündungen der Schleimhäute auch gut helfen kann, sind Weihrauch-Kapseln Gufic H 15 (oder Sallaki). Diese müssen nach der Mahlzeit gegeben werden. Vielleicht hast Du ja einen Therapeuten der Dich da beraten kann.
Ich drücke Dir die Daumen, das Du das Problem bald in den Griff bekommst.
Liebe Grüße Ute

[Montosc]

Barium Sulfat<br /> das ist aber nicht ungefährlich, war hier mal Thema, les mal den Beipack Zettel zum Micropaque.<br /> Würde ich nicht weiterempfehlen, wenn man nix über den Hund weiter weiß, wie ne Nierenerkrankung etc....Merken</span>

[Miranda]

Barium Sulfat<br /> das ist aber nicht ungefährlich, war hier mal Thema, les mal den Beipack Zettel zum Micropaque.<br /> Würde ich nicht weiterempfehlen, wenn man nix über den Hund weiter weiß, wie ne Nierenerkrankung etc....Merken</span>

Das sind auch nur meine eigenen Erfahrungen, und ohne Rücksprache mit dem Tierarzt sollte man da eh nichts machen. Jahrelang Kortison als Alternative ist ja auch nicht gerade Nierenfreundlich, ganz abgesehen von den anderen Nebenwirkungen. Oral gegebenes Barium Sulfat ist definitiv nicht schädlich, da es vom Körper nicht aufgenommen wird. Es kommt also unverändert wieder hinten raus.