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Wie Rassismus entsteht

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    #31
    Zumindestens ist es bei den Ü 50gern auch eine Frage der mangelnden Sozialisierung. Damit meine ich jetzt nicht offenen Rassismus, dafür gibt es keine Entschuldigung. Wir können nämlich alle denken.
    Ich meine mehr solche Gelegenheiten wie Katja angesprochen hat, das uns Menschen die nicht in die westeuropäische Optik passen und mehr auffallen.
    In meiner gesamten Schulzeit hatten wir in unserer Klasse 2 Jahre lang ein türkisches Geschwisterpaar, dann wurde das Mädchen mit 16 zum Heiraten in die Türkei geschickt.
    Damit haben sich alle multikulturellen Erfahrungen meiner Jugend erschöpft.
    Erst als sehr junge Erwachsene habe ich Freundschaft mit vitnamesischen Jugendlichen geschlossen und habe feststellen müssen das die Jugendzeit nicht für alle Menschen auf der Welt überall gleich ist.
    Ich denke die Kinder von Heute werden überwiegend menschenfreundlicher und offener sein, wenn man nicht all zu viel falsch laufen lässt
    Viele Grüße
    Andrea mit der Männerfreundschaft Dexter und Jackson

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      #32
      Zitat von Chris_Vendee Beitrag anzeigen

      Mich hat beeindruckt und auch entsetzt, wie einfach es ist, Menschen mit den abstrusesten Behauptungen zu manipulieren. So geht es uns im wahren Leben doch täglich.

      Eine Sache ärgert mich bei dem Workshop allerdings außerordentlich.

      Da wird eine Gruppe Blauäugiger drei Stunden lang gedisst, gedemütigt, schikaniert und mit Gestapo Methoden behandelt. Aber keiner der Braunäugigen steht auf und zeigt Zivilcourage. Stattdessen sehe ich Gesichter mit süffisant gehässigem Lächeln, als die anderen fertig gemacht werden. Die haben es ja verdient, die motzen ja wirklich nur rum, selber schuld. Nicht einer der Braunen hat sich für die Blauen eingesetzt oder stark gemacht. Im Gegenteil, bei der anschließenden Diskussionsrunde, als jeder über seine Empfindungen sprechen konnte, sprachen die Blauen über die Angst, die Minderwertigkeit, die Verunsicherung. Und die Braunen bestätigten das. Genauso haben sie die Blauen auch erlebt. Keiner sagt im Nachhinein, ich schäme mich für mein Schweigen und dafür, dass ich nicht aufgestanden bin und meine Stimme erhoben habe, ich fühle mich wie ein echtes Arschloch. Im Gegenteil, endlich haben die Blauen mal am eigenen Leibe gespürt, wie sich Diskriminierung anfühlt.

      Das genau sind die Mechanismen, die dazu führen, dass jemand auf offener Straße umringt von Dutzenden teilnahmslosen Gaffern zu Tode geprügelt wird, dass ein Schüler vor der Klasse vom Lehrer schikaniert wird, dass der Nachbar sein Kind misshandelt oder dass 6 Millionen Juden vernichtet wurden. Alle wissen Bescheid, aber keiner tut was.

      Diskriminierung ist schlimm, aber wegzusehen ist schlimmer.

      Chris
      Danke !

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        #33
        Zitat von Chris_Vendee Beitrag anzeigen


        Ich stehe übrigens auf Damen mit dunklem Teint. Ist dass rassistisch? A propos: Halle Berry hat einen Shitstorm gegen einen Radiomoderator vom Zaune gebrochen. Dieser hatte ihren Teint mit dem bevorzugten Bräunungsgrad seines Toast verglichen, während ihm Serena Williams zu dunkel sei. Er wurde fristlos gefeuert.

        Chris
        u

        Kein Wunder, wenn -wie in dem Vergleich mit dem angebrannten Essen am Anfang des threads- die Haut eines Menschen mit was verbranntem verglichen wird.

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          #34
          Zitat von Barbara+Imara Beitrag anzeigen

          Die blackfacing-Diskussion finde ich oberschrott. Als Kind ging ich begeistert als Indianer, das hat eher meine Empathie für die amerikanischen Indigenen geweckt. Noch heute bin ich begeistert von der Vielfalt der Kultur und empört über die Benachteiligung, die auch heute noch anhält. Biden hat mit Deb Haaland erstmals ein Mitglied der Indigenen in der Regierung.

          Dann noch die Frage: Wo hört es auf? Dieses dirndlfacing auf norddeutschen "Oktoberfesten" Ist das noch politisch korrekt?
          ... ich hab mir mal eine schwarze Freundin vorgestellt zu der ich im Karneval auf die Frage: als was gehst du so? Antworte:

          ich geh als du.

          Da hatte ich, ist erst ein paar Tage her sogar, verstanden, warum das doof ist.

          Kommentar


            #35
            Zitat von Meike Beitrag anzeigen

            ... ich hab mir mal eine schwarze Freundin vorgestellt zu der ich im Karneval auf die Frage: als was gehst du so? Antworte:

            ich geh als du.

            Da hatte ich, ist erst ein paar Tage her sogar, verstanden, warum das doof ist.
            Womit wir bei der Frage sind: wo ist die Grenze zwischen schwarz und weiß? In den 80ern hatte ich da mein Schlüsselerlebnis: mein Gastgeber am marokkanischen Mittelmeer sah Fotos meines Bergführer aus dem Hohen Atlas. "Der ist ja schwarz" tönte es. "Quatsch, Mohamed ist so wie ich, vielleicht etwas dunkler." Dann sah ich mir das Bild an. Okay, Mohamed war schon recht dunkel und und wies die klassischen negroiden Merkmale auf. War halt ein Mischling mit Merkmalen beider Elternteile. Mindestens 3 Jahre kannte ich ihn damals und hatte mir viele Gedanken über ihn gemacht, auf die Frage, ob er weiß, schwarz oder sonstwas ist, bin ich nie gekommen.

            Im 21. Jahrhundert hat es mich wieder erwischt. Erst im 3. oder 4. Band der Alex Cross-Serie von Patterson raffte ich, daß Alex stärker pigmentiert ist. Da wurde es aus dramaturgischen Gründen erwähnt. Rassistische Strukturen scheinen in meinem Denken wohl nicht so ausgeprägt zu sein.

            Die derzeitige blackfacing-Diskussion halte ich sogar für geeignet, mehr rassistisches Denken zu fördern. Ich darf mir die Haare färben, mir meine Augenfarbe mit Linsen verändern, aber bei der Hautfarbe darf ich nicht mogeln? Ist Selbstbräuner Latino-facing? Ich wünsche mir, daß mit der Hautfarbe mit der selben Unbefangenheit gespielt werden kann. Das sollte doch möglich sein. Statt dessen wird diskutiert, wer eine weibliche schwarze Dichterin übersetzen darf. Und ein von mir sehr geschätzter bayrischer Kabarettist bekommt den shitstorm, weil er einen afrikanischen Diktator parodiert. Dabei sind die Unterschiede zu FJS wirklich nur peripher.

            So viel Befindlichkeit halte ich für gefährlich, sowohl für das Anliegen der Diskriminierten als auch für mind framing ganz generell.

            Liebe Grüße

            Barbara + Imara, die reisenden Bestien i.R.

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              #36
              ... musstu selber wissen.
              An Karneval als Schwarze gehen würde ich nicht mehr tun. Nicht wegen Befindlichkeiten, sondern weil ICH nicht als jemand gehen will, indem ich dessen haut kopiere. Als cowgirl, so wie in der 3. Klasse, würde ich noch gehen, das ist sowas wie ein Beruf.

              was das mit selbstbräuner zu tun hat, weiß ich nicht. Das ist für mich was ganz anderes.

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                #37
                Mal ganz unter uns: hast du jemals einen schwarz getünchten Weißen gesehen, der nicht mindestens ziemlich lächerlich aussah? Allein schon deswegen ein no go.

                Selbstbräuner, weil das auch eine Veränderung der Hautfarbe ist. Als banales Alltagsbeispiel, daß wir eine Dunklerfärbung der Haut in einem gewissen Rahmen durchaus akzeptieren. Aber es gibt scheinbar eine Grenze. Wo ist die genau und warum ist sie da?

                Diesen Artikel zum Thema im Spiegel finde ich sehr interessant: https://www.spiegel.de/geschichte/ra...a-59c962cfb319
                Liebe Grüße

                Barbara + Imara, die reisenden Bestien i.R.

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                  #38
                  Zitat von Chris_Vendee Beitrag anzeigen

                  Mich hat beeindruckt und auch entsetzt, wie einfach es ist, Menschen mit den abstrusesten Behauptungen zu manipulieren. So geht es uns im wahren Leben doch täglich.

                  Eine Sache ärgert mich bei dem Workshop allerdings außerordentlich.

                  Da wird eine Gruppe Blauäugiger drei Stunden lang gedisst, gedemütigt, schikaniert und mit Gestapo Methoden behandelt. Aber keiner der Braunäugigen steht auf und zeigt Zivilcourage. Stattdessen sehe ich Gesichter mit süffisant gehässigem Lächeln, als die anderen fertig gemacht werden. Die haben es ja verdient, die motzen ja wirklich nur rum, selber schuld. Nicht einer der Braunen hat sich für die Blauen eingesetzt oder stark gemacht. Im Gegenteil, bei der anschließenden Diskussionsrunde, als jeder über seine Empfindungen sprechen konnte, sprachen die Blauen über die Angst, die Minderwertigkeit, die Verunsicherung. Und die Braunen bestätigten das. Genauso haben sie die Blauen auch erlebt. Keiner sagt im Nachhinein, ich schäme mich für mein Schweigen und dafür, dass ich nicht aufgestanden bin und meine Stimme erhoben habe, ich fühle mich wie ein echtes Arschloch. Im Gegenteil, endlich haben die Blauen mal am eigenen Leibe gespürt, wie sich Diskriminierung anfühlt.

                  Das genau sind die Mechanismen, die dazu führen, dass jemand auf offener Straße umringt von Dutzenden teilnahmslosen Gaffern zu Tode geprügelt wird, dass ein Schüler vor der Klasse vom Lehrer schikaniert wird, dass der Nachbar sein Kind misshandelt oder dass 6 Millionen Juden vernichtet wurden. Alle wissen Bescheid, aber keiner tut was.

                  Diskriminierung ist schlimm, aber wegzusehen ist schlimmer.

                  Chris
                  Ja, genau das hat mich tatsächlich auch sehr gewundert und auch entsetzt.
                  Zumal bei den Braunäugigen ja doch auch etliche dabei waren, die selber schon aufgrund ihrer Hautfarbe, oder des Kopftuchs etc Diskriminierung erfahren haben und wissen, wie es sich anfühlt. Da war ich tatsächlich auch bestürzt, mit welchen teilweise süffisanten Blicken die das Ganze verfolgt haben.
                  Das kam leider hinterher in der Gesprächsrunde nicht raus, ich hätte die tatsächlich gerne gefragt, warum sie nicht aufgestanden sind .... evtl. und das ist jetzt nur eine Mutmaßung von mir so nach dem Motto „na, jetzt seht Ihr mal, wie es uns immer geht“
                  Es zeigt auf jeden Fall, wie erschreckend einfach wir Menschen doch zu manipulieren sind
                  Ich kann ganz ehrlich nicht sagen, wie ich mich wohl verhalten hätte .... vor allem in der braunäugigen Gruppe
                  Viele Grüße
                  Tina mit Jaimie ganz feste im Herzen

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                    #39
                    Ich finde dazu könnte man als Ergänzung über das Milgram-Experiment und das Stockholm Syndrom nachlesen. Für mich gibt es da direkte Zusammenhänge dazu wie wir aktuell manipuliert werden.

                    Kommentar


                      #40
                      Zitat von Knirps Beitrag anzeigen
                      Ich finde dazu könnte man als Ergänzung über das Milgram-Experiment und das Stockholm Syndrom nachlesen. Für mich gibt es da direkte Zusammenhänge dazu wie wir aktuell manipuliert werden.
                      So seh ich das auch!
                      LG Marianna mit Maylin, Sheltie *03.11.2013, Zora MaineCoon *03.08.2020, Taro MaineCoon-Mix *03.02.2023
                      Rocky +24.4.19, Aysha +28.11.17, Sheila +8.1.09 und Jenny +19.3.96 im Herzen

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                        #41
                        Inwiefern manipuliert (im Zusammenhang mit Rassismus)?
                        Liebe Grüße, Renate

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                          #42
                          Zitat von neuehupsi Beitrag anzeigen
                          Inwiefern manipuliert (im Zusammenhang mit Rassismus)?
                          Ich sehe da die Kombination aus Massenhypnose und "divide et impera" stark durchkommen. Ist mMn anerzogen. Kinder lernen durch Vorbilder. Was aus dem TV Gerät kommt ist aber nicht vorbildhaft sondern das Gegenteil (siehe Bildwissenschaften). Es reichen Farben, Symbole usw. um die Biochemie im Körper zu stören und manipulierbar zu machen, hinzu kommt die industrielle Ernährung usw. - nach mehreren Jahren oder Jahrzehnten zeigt sich dann Apathie. Was als Information hinzu kommt, wird aus einer sedierten Geisteshaltung verwertet. Ergo kann sich in Rassismus oder anderem Mitläufertum zeigen. Wird militärstrategisch in eine Gesellschaft implementiert. Die unterschiedlichen Phänomene wurden ausreichend untersucht, wie eben als Beispiel das Milgram Experiment. Ich hoffe, diese knappe Erklärung macht Sinn

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                            #43
                            Nein, der Zusammenhang von Fertigprodukten, dem Fernsehprogramm und dem Milgram-Experiment hat sich mir nicht erschlossen.
                            Viele Grüße
                            Andrea mit der Männerfreundschaft Dexter und Jackson

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                              #44
                              Wenn es bedeckt ist, fühle ich mich oft antriebsärmer. Dennoch ist es nicht bedeckt, damit ich mich antriebsärmer fühle.

                              Ich bin 53 Jahre alt und mit starkem Medienkonsum groß geworden. Wie so viele andere habe ich damit die Defizite in meinem Elternhaus (Kriegskinder) zu verdrängen versucht. Es steht nicht zu befürchten, dass jemand sich das so für mich ausgedacht hat.
                              Dinge entstehen aus Bedingungen und Ursachen, auch wenn kein Lenker dahinter ist.

                              Fernsehen wurde mehr, länger, dann durch die Werbung eine Geldmaschine. Heute schauen viele gar kein TV mehr, sondern Netflix etc und YouTube, wo jeder sich ergießen kann. Natürlich ist starker Medienkonsum ein Problem! Wer wollte das leugnen? Dabei ist jeder starke Medienkonsum schwierig, über die jeweiligen Inhalte hinaus!

                              Dass Werbung einen zu manipulieren versucht, ist klar und gut erforscht. Von Seiten der Werber, die verkaufen wollen und von Seiten der Konsumenten aus gedacht. Daher übt man sich auch in Medienkompetenz ... Pädagogen und andere Geisteswissenschaftler z.b. lernen das in ihrer Ausbildung. Seit zig Jahren. Für solche Erkenntnisse benötigt man keinen ken jebsen. Das ist frei zugängliches Wissen von Fachleuten.

                              wenn es heute regnet und ich mich frage „cui bono?“ - lande ich dann beim Verursacher und Planer des Regens, der das so gewollt hat?

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                                #45
                                Zitat von Meike Beitrag anzeigen
                                wenn es heute regnet und ich mich frage „cui bono?“ -
                                Ich habe schon immer das die Bauern an allem Schuld sein. Würden die nicht immer alle dauernd sagen wir brauchen den Regen hätte ich jetzt einen schönen Urlaub.
                                Endlich gibt es mal jemand zu
                                Viele Grüße
                                Andrea mit der Männerfreundschaft Dexter und Jackson

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